Dienstag, 29. Dezember 2009

Was Filmmusik und Schnitt ausmachen können

kann man an folgendem Video sehen, einem Trailer für einen der wohl dramatischten Filme der Filmgeschichte:



"Requiem for a Day Off"

(Ja, ist schon alt, ist aber trotzdem toll)

Womit ich gerade meine Zeit verschwende: Fallout 3

Derzeit verschwende ich meine Zeit mit einem wirklich großartigen Endzeit-Action-Rollenspiel: Fallout 3.



Und ich bin nicht der einzige, der's toll fand. Ars Technica verliebte sich, und der Metacritic-Score ist 93.
Dumm nur: Man kann locker 50 Stunden spielen und hat immer noch nicht alles gemacht und gesehen.

Hier mal die erste Stunde beschrieben von den Videospiel-Experten Lehnhardt und Langer:

Man sollte dankbar sein,

dass das Kind im folgenden Video nicht das eigene ist.

Dem Kind wird zu Weihnachten eine Xbox 360 geschenkt und es tickt dann total aus:

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Recthschraibung ist schwähr



Dass das Internet nicht frei von Rechtschreibfehlern ist, wissen wir alle. Ein beliebter Fehler ist "Gallerie" - nach dem englischen "Gallery". Leider schreibt man Galerie im Deutschen nur mit einem "l".

Aus Pons - Deutsche Rechtschreibung:

die Ga·le·ri̱e <-, -n>


Dass aber jemand so schlau ist und sein Produkt und seine dazugehörige Webseite wie auf dem Foto zu sehen benennt, hat mich dann doch in der Tankstelle, wo ich diesen tollen Kartenaufsteller fand, erstaunt. Vielleicht hat er sich ja auch nur gewundert, dass die Domain noch frei war und sofort zugegriffen. "Solch eine Gelegenheit ergibt sich so schnell nicht wieder!"

Montag, 21. Dezember 2009

"Millenium Falcon" over "Hoth"

Finn und ich haben heute zusammen eine wirklich gute Miniaturversion des "Millenium Falcon" (deutsch: "Rasender Falke") aus "Star Wars" gebaut. Und weil er wirklich - betrachtet man den Minimaßstab - wirklich prima geworden ist, haben wir ein kleines Fotoshooting über dem Eisplaneten "Hoth" gemacht:









Wolfgang und Anneliese präsentieren ein Schlagermedley

Ganz nett: Wolfgang und Anneliese präsentieren ein Medley erfolgreicher Songs aus 2009:

Mit dabei "Allein allein" von "Polarkreis 18" (ab 1:30) und "Bettina" von "Fettes Brot" (ab 3:10, großartig!)

Killing in the name of Christmas

"Fuck you, I won't do what you tell me!" In den vergangenen vier Jahren führte jeweils ein Gewinner der britischen Casting-Show "X-Factor", einer DSDS-Variante, zu Weihnachten die englischen Charts an - die Konsumenten funktionierten wie gewünscht. Dieses Jahr hat eine Facebook-Gruppe diesen Plan durchkreuzt und stattdessen "Killing in the Name Of" von "Rage Against The Machine" pünktlich zum Fest auf Platz eins der britischen Charts gehievt.

Simon Cowell, der britische Dieter Bohlen und Chefjuror, war "not amused":
Er bezeichnete die Kampagne als "dumm" und "zynisch".



Hier noch ein paar weitere Infos:

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Schenk doch mal ne Ausziehcouch!

Meine bessere Hälfte versucht verzweifelt herauszufinden, was sie denn zu Weihnachten bekommt. In ihrer Ohnmacht googelt sie sgoar nach "Weihnachtsgeschenken für die Ehefrau" und landet dann auf so Grottenseiten wie www.geschenke-erfahrungen.de.
Die tollen Geschenkvorschläge dieser Webseite für Frau oder Freundin wollte ich Euch nicht vorenthalten. Da sind so tolle Kracher dabei wie "Horizon Laufband Paragon 508", die subtile Art, ihr zu sagen, dass sie abnehmen sollte. Oder aber: "Stern schenken - Geschenk für die Liebsten" - wenn man wirklich alles hat.
Am besten hat mir aber das letzte vorgeschlagene Geschenk gefallen, das super romantische, einfallsreiche, persönliche Geschenk "Günstiges Ausziehsofa - Ausziehcoach - Billige Schlafcouch".
Man beachte auch die professionelle Schreibweise von "Couch"...

Spins like teen spirit

Kürzlich hatte ich ja über Pete Burns, den Sänger von "Dead or Alive" gebloggt.
Passend dazu hier ein Faroff-Mashup von Nirvanas "Smells Like Teen Spirit" und Dead or Alives "You spin me round" - gefunden bei Nerdcore.de.


(via Nerdcore.de)

Ein anderes - richtig tolles - Mashup, ist übrigens eine Kleptones-Produktion aus Beastie Boys "Sabotage" und Prodigys "Voodoo People":

The Kleptones – Voodoo Sabotage

Hier das Video dazu:

Voodoo Sabotage (The Kleptones Mash-Up) from DJ Tripp on Vimeo.

Was machst Du den ganzen Tag? Trecker fahrn!

Das Internet - unendliche Weiten, in denen es zu jedem Schwachsinn auch ein Video bei Youtube gibt. So z.B. die Deutz-Fahr-Hymne. Deutz-Fahr? Ja, Deutz-Fahr, einer der großen deutschen Traktoren-Hersteller.

Mein ehemaliger WG-Mitbewohner Dirk, den ich aus primär kommerziellen Gründen (die Miete sollte von einem seriös wirkenden, finanziell potenten, ruhigen Mitbewohner bezahlt werden) als Mitwohner erkor, studierte Agrar-Ökonomie - also Diplom-Bauer. Zu Gast beim ihm auf Sit-Ins waren dann auch nur andere angehende Diplom-Bauern und Diplom-Bäuerinnen. Die Vorstellung der verschiedenen Personen lief dann ungefähr so ab: "Das ist Andrea, die Rübenkönigin. Ihr Vater hat den größten Rübenhof im Landkreis Celle." Oder: "Jürgens Vater hat 500 Hektar". Dirk hatte jedenfalls einen wunderschönen Fendt-Kalender an der Wand. Die Monatsbilder waren dann sowas wie "Roter Trecker auf dem Feld, Typ Fendt Trisix, Leistung: 397 kW (540 PS)". Scharf!
(Um der Wahrheit Genüge zu tun - wir lagen also nicht wirklich auf einer Wellenlänge. Aber er bezahlte pünktlich seine Miete!)

Naja, hier jedenfalls die tolle Deutz-Fahr-Hymne, im super Kirmes-Techno-Sound - kommt bestimmt total gut auf jeder Scheunenfete und am Autoscooter:

6 Uhr früh, die Erde bebt, weil Dir danach ist, denn Du hast die Kraft, die Du brauchst.
Freie Sicht zum Horizont, einmal um Dich rum, und der Nebel steigt langsam auf.
Wenn Du auf die Scholle trittst, spürst Du, es ist wieder da, das Gefühl, ich fahr Deutz-Fahr!
Unverwechselbar!


Mittwoch, 16. Dezember 2009

Das Tomatensaft-Mysterium


Auf Flügen beobachte ich immer wieder ein interessanten Phänomen. Mindestens 30 Prozent der männlichen Fluggäste bestellen, befragt nach ihrem Getränkewunsch, einen Tomatensaft - "mit Salz und Pfeffer!" Schon bei meinem Vater konnte ich auf unseren Flugreisen in den Siebzigern und Achtzigern dieses Verhalten feststellen: "Warum trinkst Du das denn, Papa?" - "Hm, naja, weil es gut schmeckt." Komischerweise hatte mein Papa jedoch in unserem Kühlschrank keinen Liter gekühlten Tomatensaft deponiert und ich sah ihn auch nie, wenn er zur Sportschau sich seinen Tomatensaft salzte und pfefferte. Ich habe auch in meinem vergangenen vierzig Lebensjahren nie jemanden gesehen, der sich in einer Bar, einem Cafe oder sonstwo einen Tomatensaft - "mit Salz und Pfeffer!" bestellt hat. Warum also in Gotten Namen ist dies das beliebteste Getränk der Luftfahrtgeschichte?
Glauben die Konsumenten, sie würden das Image eines weitgereisten weltgewandten Vielfliegers ausstrahlen, wenn sie einen Gemüsesaft mit Gewürz bestellen? Verströmt Tomate den Duft der weiten Welt? Oder dämpft vielleicht Tomatensaft Flugangst? Wohl nur, wenn man ihn mit Wodka mischt...
Laut einem Artikel im KPMG-Magazin "Clarity" werden auf einem Flug von Frankfurt nach Atlanta durchschnittlich 32 Dosen Campbell’s Tomato Juice getrunken. Auf einem Air-Berlin-Flug von Hamburg nach Mallorca werden Spiegel Online zufolge 50 Kilogramm Tomatensaft für das Catering eingeladen, die fast komplett konsumiert werden. Airlines in Deutschland schenken pro Jahr rund 1,5 Millionen Liter aus! Das Verhältnis O-Saft zu T-Saft liegt in der Luft bei unglaublichen 1:1.
Das Abendblatt berichtet sogar, dass die Lufthansa 1993 den roten Drink von ihrer Getränkekarte strich, doch es hagelte massive Kundenproteste, so dass die deutsche Fluglinie schon 48 Stunden später das Gemüsegetränk wieder in ihr Sortiment aufnehmen musste.
Bestellt ein erster Fluggast Tomatensaft, so ergibt sich laut Stewardessen meist eine Kettenreaktion: "Ich hätte auch gerne einen!"
Die Erklärungsversuche der Journalisten und Experten sind vielfältig, kurios, aber nicht erschöpfend:
Veränderung des Geschmacksempfindens bei geringerem Druck, Elektrolyt-Theorie, Krebsrisiko-Minimierung, magenfreundlichers Verhalten des Tomatensaft im Vergleich zu Obstsäften, Sättigungseffekt von Tomatensaft weil Airlines keine Snacks reichen, intuitive Bevorratung des Körpers mit nötigen Mineralien/Vitaminen, ...
Naja, letzendlich scheint mir der "Me-Too-Effekt" doch am wahrscheinlichsten.
Ich werde aber weiterhin sagen: "Ich hätte gerne einen O-Saft!"

Mittwoch, 9. Dezember 2009

TV-Werbung muss nicht

immer Scheiße sein:

Einstürzende-Neubauten-Ikone Blixa Bargeld rezitiert in neuen Hornbach-Spots aus dem Katalaog des Baumarkts:



Weitere Spots u.a. auf Youtube...

Dienstag, 8. Dezember 2009

Yps mit Gimmick!

Kürzlich bin ich über die großartige Seite www.ypsfanpage.de gestolpert, die mich zurück in meine Kindheit katapultiert hat.

Erinnert sich noch jemand an YPS? YPS war eine Kinder-Comiczeitschrift, die ab Mitte der Siebziger erschien und eine für damalige Verhältnisse völlig unbekannte und großartige Neuerung hatte: Das Gimmick! Zugegeben, heute hat jede Kindercomiczeitschrift ein Gimmick, aber vor 35 Jahren war solch eine Spielzeugbeigabe neuartig und sensationell.


Ich habe damals YPS jedenfalls ab der Erstausgabe 1975 gekauft und das dann mehrere Jahre lang konsequent jedes Heft, das für damalige Verhältnisse mit DM 2,50 auch nicht gerade billig war, jede Woche!

Bei den ersten Heften kann ich mich noch sehr gut an die "goldene Schneebrille" , das "Um-die-Ecke-Blasrohr" und den "Robotergreifarm" erinnern.

Der große Kracher waren dann natürlich die Urzeitkrebse, die in zwei Heften erschienen. Im ersten war erstmal das Pulver, aus dem die Krebse entstanden, und im folgenden dann das Futter für die Krebse. Diese Salzkrebse erschienen in regelmäßiger Reihenfolge immer wieder in Yps - insgesamt 20 Mal (Siehe auch Urzeitkrebse) - und selbst mit meinem Sohn musste ich vor zwei Jahren mal welche züchten...


Als dann mit YPS 83 eine neue Detektiv-Serie gestartet wurde, gründeten mein bester Freund Schmiedi, der auch Yps-Fan war, und ich natürlich einen Detektivklub. Wir hatten an einer Kreuzung im Gebüsch sogar einen "toten Briefkasten" deponiert, in dem wir geheime Nachrichten austauschten, der aber nach wenigen Wochen verschwand. Jahre später gestand mir mein Freund Olaf, dass er den "toten Briefkasten" gemopst hatte, weil er nicht beim Detektivklub mitmachen durfte... Böser Olaf!


Toll fand ich natürlich auch die "leuchtende Winkehand" aus Heft 122, die man mit einem Saugnapf an Scheiben kleben konnte. Komischerweise wehrte sich mein Vater mit Händen und Füssen dagegen, dass ich das hintere Seitenfenster mit diesem freundlichen Gruß verschönern durfte.


Ab Heft 141 (ca. Ende Juni 1978) gab es dann erstmals eine Outdoor-Überlebensserie namens "Überleben in der Wildnis", bei der Hefte mit Kompass, Abenteuerhandbuch und Morse-Notspiegel folgten. Auftakt dieser Serie war aber das "Überlebenszelt", was de fakto eine Art aufgeschnitter Müllsack war, durch den man oben eine Wäscheleine spannte und unten in die vier Ecken Steine legte. Schmiedi und ich hatten jedenfalls den schlauen Plan, damit in unserem Garten zu schlafen. Wir machten es uns dann also mit Decken, Schlafsäcken, einem Radio und Verpflegung gemütlich. Doch der Juni 1978 war in Schleswig-Holstein reichlich frisch und so klopften wir am folgenden Morgen um 4 Uhr verzweifelt an die Terassentür, weil uns arschkalt war.

Da hätte uns auch nicht das "Handbuch für große Abenteuer" geholfen, das heute bei mir noch irgendwo im Keller in einer Kiste
rumliegt.
Das Abenteuerzelt war über die Jahre übrigens 15 Mal im Yps und liegt damit an Platz zwei der beliebtesten Gimmicks, gleich hinter den Urzeitkrebsen...

Richtig toll war der Solar-Zeppelin, den es im Sommer 1980 für 5,80 DM gab. Das war wieder eine Art Müllsack, diesmal aber in schwarz, den man aufpusten und an beiden Enden zuknoten konnte. Die Luft im Innern erhitzte sich dann durch das Sonnenlicht und der "Zeppelin" stieg auf. Mein Kumpel Sönke und ich ließen das Ding jedenfalls gute 5 Meter aufsteigen... Laut www.alien.de sollen diese Dinger, wenn sie ohne Leine in den Himmel aufstiegen, für einige Ufo-Sichtungen gut sein...



Ungefähr 1981 muss dann meine Yps-Kaufsucht geendet haben, aber es waren tolle Jahre mit Yps!

Im Jahr 2000 wurde Yps dann eingestellt. Der Verlag Egmont Ehapa belebte Yps 2005 für kurze Zeit wieder, hatte aber keinen ausreichenden Erfolg mehr. Eine offizielle Homepage gibt es aber immer noch: www.yps.de/



Interessante Links:

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Antiquarisches Raketen-Schnellschiff

Raketa vor der Sopoter Seebrücke
Im August 2004 machten wir Urlaub in Sopot (Polen), dem Nobelbade(vor)ort von Danzig. Als ich dann an der Seebrücke ein uraltes Tragflächenboot - offensichtlich aus sowjetischer Produktion - ankommen sah, war ich hin und weg. Mit dem Ding musste ich unbedingt fahren! Dieses großartige Retrodesign!

Die Brücke
Meine Frau dagegen schaute kritisch auf den Kommandostand, der nicht unbedingt nacht letztem Stand der Technik aussah. Aber das war die sowjetische Raumfahrttechnologie auch nie und funktionierte trotzdem. KISS = Keep it simple stupid.

1000 PS röhren
Als wir dann von der Seebrücke wegtuckerten, war ich noch nicht sonderlich beeindruckt. Aber als der Kapitän dann seine 1000 PS aufdrehte, mit der er eine Maximalgeschwindigkeit von 70 km/h auf dem Wasser erreichen kann, war mir auch die Dieselwolke, in der man saß, egal. Das war schon heftig.

Medipack
Das Interieur sah noch ziemlich original nach dem Baujahr Mitte der Sechziger aus, ebenso wie die Sanitätstasche, die mich stark an die Medipacks aus dem ersten Zweitweltkriegs-3D-Egoshooter (indiziert) erinnerten.

Mit der Einfahrt in den Danziger Hafen war dann der Spaß jedenfalls vorbei, der Kapitän musste sein Tempo drosseln.

Hier geht's zu meinem kompletten Fotoset von Raketa bei Flickr.

Ein paar Facts zu "Raketa":

"Raketa" war der erste in der Sowjetunion gebaute Typ Tragflächenboote, der für den kommerziellen Einsatz bestimmt war. Dieser Typ wurde von 1957 bis in die frühen Siebziger gebaut, bietet 64-66 Passagieren Platz, hat zwischen 900 und 1000 PS, eine Reisegeschwindigkeit von 60-65 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h.
2004 pendelte dieser Typ in Polen zwischen Danzig, der Insel Hel und Sopot. In Deutschland war solch ein Boot zwischen 1972 und 1997 auf dem Rhein als "Rheinpfeil" unterwegs.

In Betrieb ist ein Raketa-Boot heute übrigens z.B. noch in Litauen.
Die Reederei Nemunolinija beschreibt Ihr "Raketen- Schnellschiff" 'Aiste' so:


Die Fahrgäste werden von Bord in bequemen Gesäßen sitzend mit einem Krug Ihres Lieblingsgetränks in der Hand die Schönheit der Nemunasuferlandschaft genießen.
...
Die Schiffe, die eigenartiger Konstruktion sind, sind in der Sowjetunion errichtet worden und im Jahre 1957 wurden sie gebaut.
...
Auf jeden Fall bitten wir die Bewegungsbeschränkungen habenden Fahrgäste um Entschuldigung, da diese antiquariatische Schiffe für Sie nicht geeignet sind.
...
Alle Fahrgäste, die schiffen, sollen einen Personalaussweiß haben.

Alles klar!

Weitere führende Links:

Fundamentalismus vs. Menschenrechte

Die gestrige Hart-aber-Fair-Sendung zum Minarett-Verbot wird bei Spiegel Online besprochen.

Autor Reinhard Mohr bringt dabei sehr schön auf den Punkt, was mein Problem mit dem fundamentalischem Islam (und fundamentalistischen Religionen allgemein) ist:

Im Grunde kennt der fundamentalistische Islam bis heute keine Säkularisierung und keine Aufklärung, kurz: keine strikte Trennung von Staat und Religion, keine Trennung von Gesellschaft und religiösem Glauben, von gläubigem Kollektiv und selbst bestimmtem Individuum. Darum und nur darum geht es immer wieder - nicht um einen Kampf der Religionen wie im finstersten Mittelalter. Im Zentrum des Konflikts stehen allein Freiheit und Menschenrechte für jeden einzelnen, ob Mann oder Frau: die Errungenschaften Europas seit der Französischen Revolution von 1789.

Im Alltag wird diese Diskrepanz zum Beispiel daran deutlich, dass christliche Kreuze in Ämtern und Behörden nach einem höchstrichterlichen europäischen Entscheid abgehängt werden sollen, während muslimische Schüler Gebetsräume in Schulen einklagen und türkische oder arabische Eltern ihren Töchtern verbieten, am Schwimmunterricht teilzunehmen.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Büroalltag


Ich sollte mal wieder aufräumen. Ein guter Vorsatz fürs neue Jahr.

Automatisches Stitching (das Panorama-Foto-Erzeugen) übrigens mit dem kostenlosen Microsoft Research Image Composite Editor (ICE)

Kinderlied

Kann sich hier noch jemand an die Klamauk-Rocker Knorkator erinnern? Ich war nie ein großer Freund von denen, noch Fan, obwohl ich ihren Auftritt beim Eurovision-Songcontest-Vorentscheid 2000 mit "Ick Wer Zun Schwein" (YouTube-Link) lustig fand.

Bemerkenswert witzig fand ich jedoch deren Kinder-Exploitation-Track "Kinderlied":



Knorkator - Kinderlied

Unsre Väter sind Versager,
habens nie zu was gebracht,
träumten stets vom großen Durchbruch,
doch das ist nicht so einfach.

Heute stehn sie vor den Trümmern
Ihrer schnöden Existenz,
machen immer noch den Affen
für ein paar hundert Fans.

Mittlerweile über vierzig,
alle Skrupel abgelegt,
wird jetzt schon der eigene Nachwuchs
mit ins Rennen geschickt.

‚Komm, wir machen euch zum Popstar,
haben sie vergnügt gesagt,
doch ob wir das wirklich wollen,
hat uns niemand gefragt.

Nun stehn wir da
Im Rampenlicht
Werden vorgeführt.
Man starrt uns an.
Wir können uns nicht wehren.

Sind viel zu klein
Fürs Business
Für den RocknRoll
Fühln uns verheizt
Für eure Gier und Eitelkeit.

Schon allein die schräge Wortwahl,
die mir fast die mir fast die Zunge bricht
und meiner kindlichen Rhetorik
überhaupt nicht entspricht.

Außerdem kann ich nicht singen,
doch die Technik macht das schon.
Editiert ist am Computer
Jeder einzelne Ton.

Nun stehn wir da
Im Rampenlicht
Werden vorgeführt.
Man starrt uns an.
Wir können uns nicht wehren.

Sind viel zu klein
Fürs Business
Für den RocknRoll
Fühln uns verheizt
Für eure Gier und Eitelkeit.

Nun stehn wir da

Dienstag, 1. Dezember 2009

Du drehtst mich rechtsrum Baby rechtsrum (wie eine Langspielplatte)

Erinnert sich noch jemand an "You Spin Me Round (Like a Record)" von "Dead or Alive"? Einer der Achtziger-Partykracher? Großartiger Track, großartiges Video mit einem sehr exaltierten Auftritt von Sänger Pete Burns:



Lustig ist daran nicht nur, dass neben Pete Burns einer der Urheber des Songs u.a. Wayne Hussey ist, der nach seinem Engagement bei "Dead or Alive" 1984 bei den Sisters of Mercy einstieg, um sich dann wenig später im Streit von Sisters-Macher Andrew Eldritch zu trennen und"The Mission" zu gründen.

"You Spin Me Round" war auch der erste Stock-Aitken-Waterman-Nummer-Eins-Hit in Großbritannien, die dann u.a. gruselige Hits von Kylie Minogue, Jason Donovan, Samantha Fox und Rick Astley folgen ließen, aber auch bei Sigue-Sigue-Sputnik, Bananarama, Mel and Kim ihre Finger im Spiel hatten.

Aber was macht eigentlich Pete Burns? Googlen ergibt ein ziemlich abgefahrenes Ergebnis...



Nachdem er sich diversen Schönheits-OPs unterzogen hatte (u.a. aufgespritzte Lippen, Wangenimplantate, Nasenveränderungen) wurde der Paradiesvogel scheinbar immer mehr zu einem Standardteilnehmer in englischen Reality-TV-Sendungen.
Einem Auftritt im britischen "Promi-Big-Brother 4" ("Celebrity Big Brother4") (zusammen u.a. mit Dennis Rodman(!)) folgten u.a. ein TV-Special namens
"Pete Burns' Cosmetic Surgery Nightmares", eine Dokureihe namens "Pete Burns Unspun" und eine Teilnahme zusammen mit seinem aktuellen Lebenspartner beim englischen "Promi-Frauentausch" ("Celebrity Wife Swap").



Pete Burns singt seinen Hit bei "Celebrity Big Brother 4" - Dennis Rodman gefällts.



Pete Burns als Gast bei einer italienischen Charts Show riskiert eine dicke Lippe.
Sagte ich eigentlich schon, dass Auftritte von Künstlern, die vor geschätzten 20 bis 30 Jahren einen Hit hatten, in dämlichen Chart-Shows fast immer grausam sind und nur dazu dienen, das eigene Denkmal einzureißen? Macht das die Kohle wett?

Armes Kind


Unser siebenjähriger Sohn, in dessem Zimmer sich eine halbe Playmobilausstellung befindet und wir schon einen Teil auslagern mussten, weil kein Platz mehr vorhanden ist, findet neuerdings Star Wars toll, insbesondere Lego Star Wars. Drei Modelle nennt er schon sein eigen, darunter Darth Vaders Tie Fighter. Nun stehen Weihnachten und Geburtstag vor der Tür und die Wunschliste ist groß. Zwei angedachte Wünsche von ihm: Der "Millenium Falke" / LEGO - 10179 Ultimatives Millennium Falcon™ Sammlermodell, 5195 Teile, ab 16 Jahren, 579,99 Euro und der "Todesstern" / LEGO - 10188 Todesstern™, 3803 Teile, ab 12 Jahren, 419,00 Euro. Beides eigentlich eher Sammlerstücke für meine Generation. Bsonders cleveres Argument für den Todesstern: "Das ist eines der wenigen Sets, wo C3P0 und Obi Wan-Kenobi dabei sind!" (Die C3P0-Minifigur würde auf diese Art also effektiv 200 Euro kosten, genauso wie Obi Wan-Kenobi...)


Beim Millenium Falken kommen wir ja noch aus der Geschichte raus, weil es auch eine Mini-Ausgabe "Special Edition", 356 Teile für 39,99 Euro gibt, aber beim 419,00 Euro teuren Todesstern wird es dann schon schwieriger. Der fällt einfach aus der Geschenkeliste raus.
Damit alle mal wissen, wovon ich eigentlich rede, hier ein Bauvideo:




Unserem Sohn haben wir nun also lang und breit auseinandergesetzt, dass das für sein Alter noch nicht angemessen ist ("Der ist ab 12 und eigentlich eher für Erwachsene!") und 419,00 Euro nun doch ein wenig viel ist ("419 Euro ist viel Geld!" - "Wie lange muss ich mein Taschengeld dafür denn sparen?"). Aber man will ja als Elternteil nicht gemein sein, und daher baut man dem Sohnemann dann aufopferungsvoll einen eigenen Todesstern:



Der Todesstern von der Seite, mit unterer Ebene.



Der ausrichtbare Superlaser zum Planetenzerstören.



Die Gefängniszelle von Prinzessin Leia.



Die bewegliche Müllpresse, in der Han Solo, Luke Skywalker, Chewbacca und Prinzessin Leia um ihr Leben kämpfen.



Der Kontrollraum.


Hier das Ganze nochmal als Video:


"Und Kind, bist Du nun zufrieden?" - "Naja, der ist ganz ok, aber es fehlt die Landebahn und noch ein paar andere Sachen. Und der richtige Lego-Todesstern hat drei Ebenen!" - "Mehr Steine hattest Du aber nicht!" - "Hm. ... Papa?" - "Ja?" - "Der ist echt ganz gut geworden. Aber irgendwie ist das doch gemein, dass nur reiche Kinder den richtigen Todesstern bekommen!"


Keine weiteren Nachfragen an unser "armes" Kind!