Dienstag, 8. Dezember 2009

Yps mit Gimmick!

Kürzlich bin ich über die großartige Seite www.ypsfanpage.de gestolpert, die mich zurück in meine Kindheit katapultiert hat.

Erinnert sich noch jemand an YPS? YPS war eine Kinder-Comiczeitschrift, die ab Mitte der Siebziger erschien und eine für damalige Verhältnisse völlig unbekannte und großartige Neuerung hatte: Das Gimmick! Zugegeben, heute hat jede Kindercomiczeitschrift ein Gimmick, aber vor 35 Jahren war solch eine Spielzeugbeigabe neuartig und sensationell.


Ich habe damals YPS jedenfalls ab der Erstausgabe 1975 gekauft und das dann mehrere Jahre lang konsequent jedes Heft, das für damalige Verhältnisse mit DM 2,50 auch nicht gerade billig war, jede Woche!

Bei den ersten Heften kann ich mich noch sehr gut an die "goldene Schneebrille" , das "Um-die-Ecke-Blasrohr" und den "Robotergreifarm" erinnern.

Der große Kracher waren dann natürlich die Urzeitkrebse, die in zwei Heften erschienen. Im ersten war erstmal das Pulver, aus dem die Krebse entstanden, und im folgenden dann das Futter für die Krebse. Diese Salzkrebse erschienen in regelmäßiger Reihenfolge immer wieder in Yps - insgesamt 20 Mal (Siehe auch Urzeitkrebse) - und selbst mit meinem Sohn musste ich vor zwei Jahren mal welche züchten...


Als dann mit YPS 83 eine neue Detektiv-Serie gestartet wurde, gründeten mein bester Freund Schmiedi, der auch Yps-Fan war, und ich natürlich einen Detektivklub. Wir hatten an einer Kreuzung im Gebüsch sogar einen "toten Briefkasten" deponiert, in dem wir geheime Nachrichten austauschten, der aber nach wenigen Wochen verschwand. Jahre später gestand mir mein Freund Olaf, dass er den "toten Briefkasten" gemopst hatte, weil er nicht beim Detektivklub mitmachen durfte... Böser Olaf!


Toll fand ich natürlich auch die "leuchtende Winkehand" aus Heft 122, die man mit einem Saugnapf an Scheiben kleben konnte. Komischerweise wehrte sich mein Vater mit Händen und Füssen dagegen, dass ich das hintere Seitenfenster mit diesem freundlichen Gruß verschönern durfte.


Ab Heft 141 (ca. Ende Juni 1978) gab es dann erstmals eine Outdoor-Überlebensserie namens "Überleben in der Wildnis", bei der Hefte mit Kompass, Abenteuerhandbuch und Morse-Notspiegel folgten. Auftakt dieser Serie war aber das "Überlebenszelt", was de fakto eine Art aufgeschnitter Müllsack war, durch den man oben eine Wäscheleine spannte und unten in die vier Ecken Steine legte. Schmiedi und ich hatten jedenfalls den schlauen Plan, damit in unserem Garten zu schlafen. Wir machten es uns dann also mit Decken, Schlafsäcken, einem Radio und Verpflegung gemütlich. Doch der Juni 1978 war in Schleswig-Holstein reichlich frisch und so klopften wir am folgenden Morgen um 4 Uhr verzweifelt an die Terassentür, weil uns arschkalt war.

Da hätte uns auch nicht das "Handbuch für große Abenteuer" geholfen, das heute bei mir noch irgendwo im Keller in einer Kiste
rumliegt.
Das Abenteuerzelt war über die Jahre übrigens 15 Mal im Yps und liegt damit an Platz zwei der beliebtesten Gimmicks, gleich hinter den Urzeitkrebsen...

Richtig toll war der Solar-Zeppelin, den es im Sommer 1980 für 5,80 DM gab. Das war wieder eine Art Müllsack, diesmal aber in schwarz, den man aufpusten und an beiden Enden zuknoten konnte. Die Luft im Innern erhitzte sich dann durch das Sonnenlicht und der "Zeppelin" stieg auf. Mein Kumpel Sönke und ich ließen das Ding jedenfalls gute 5 Meter aufsteigen... Laut www.alien.de sollen diese Dinger, wenn sie ohne Leine in den Himmel aufstiegen, für einige Ufo-Sichtungen gut sein...



Ungefähr 1981 muss dann meine Yps-Kaufsucht geendet haben, aber es waren tolle Jahre mit Yps!

Im Jahr 2000 wurde Yps dann eingestellt. Der Verlag Egmont Ehapa belebte Yps 2005 für kurze Zeit wieder, hatte aber keinen ausreichenden Erfolg mehr. Eine offizielle Homepage gibt es aber immer noch: www.yps.de/



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